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Solidarität mit Griechenland

15.09.2017
Frederike-Sophie Gronde-Brunner

Am 9. September 2017 lud DIE LINKE. im Europaparlament zur Veranstaltung „Solidarity against Austerity!“ – Solidarität mit Griechenland in Berlin. Im Rahmen dreier Themenblöcke, untermalt von Musik und Kabarett, wurde über die aktuelle Lage in Griechenland diskutiert. Unter anderem sprachen Giorgos Katrougalos (Vizeaußenminister Griechenland) und Axel Troost (MdB, DIE LINKE) über die Kürzungsdiktate – eine Änderung des Wirtschaftssystems auf Europäischer Ebene sei notwendig, denn die neoliberal geführte Politik habe ebenso negative Auswirkungen auf Griechenland wie auch auf andere Staaten. Sinnvoller sei eine nachhaltige Wachstumspolitik statt Austerität!

Nicholas Dearden, Stelios Kouloglou, Thanasis Marmarinos, Mai Ali (v.l.n.r.)

Ein Wirtschaftswachstum bei zeitgleichem Anstieg der Armut sei keine Lösung. Vielmehr müssten wirtschaftliche und soziale Aspekte gegeneinander abgewogen und gleich gewichtet  werden, beispielsweise mithilfe der Schaffung eines Ministeriums für sozialen Zusammenhalt.

Aber nicht nur wirtschaftliche Fragen wurden diskutiert, sondern auch die Flüchtlingssituation. Diese hatte sich in Griechenland zwar nach Abschluss des Türkei-Deals vorerst entspannt, da eine Verlagerung auf Italien stattfand, doch seit einigen Wochen steige die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge wieder. Unter anderem schilderte Thanasis Maramarinos (Fischer auf Lesbos) seine Erfahrungen, die er in den vergangenen Jahren auf Lesbos machte. Griechenland müsse die Folgen der Verweigerungshaltung anderer europäischer Staaten ausbaden. Täglich fahre er mit seinem kleinen Fischerboot aufs Meer hinaus, um den Menschen auf größtenteils nicht mehr seetauglichen und stark überfüllten Schlauchbooten zu helfen, die griechische Küste zu erreichen. Es fühle sich nicht richtig an, fischen zu gehen, während nur wenige  Meter entfernt Menschen mit dem Leben ringen. Mehrere tausend Menschen habe er bereits gerettet, darunter unzählige Kinder.

Axel Troost, Imke Meyer, Giorgos Katrougalos, Ulrike Herrmann (v.l.n.r.)

Insbesondere dieser Beitrag machte die Absurdität deutlich – auf der einen Seite Kürzungsdiktate bei fortschreitender Privatisierung und auf der anderen Menschen wie Thanasis Maramarinos, die selbst schon wenig besitzen und trotzdem anderen Menschen helfen, die vor Armut und Krieg fliehen, herbeigeführt durch neoliberal geführte Politik ohne Rücksicht auf Verluste.

Das Geld innerhalb der EU wandere in die falschen Taschen, Griechenland brauche dringend mehr Unterstützung!

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