Diese Website dokumentiert mein Mandat als Abgeordneter des Europäischen Parlaments von 2009 bis 2024 und wird nicht mehr aktualisiert.

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Geld in Ernährungssicherheit statt in Rüstung!

20.10.2022

Am Mittwochabend hat das Europäische Parlament über Fragen der weltweiten Ernährungssicherheit debattiert. Helmut Scholz, Handelspolitischer Sprecher der LINKE-Delegation, dazu:

„Es bleibt ein fortgesetzter Skandal, dass wir den Welthandel so organisieren, dass Nahrung in Hülle und Fülle für die wohlhabenden Menschen auf der Erde produziert wird und dann hier noch viel zu oft im Müll landet. Nahrung und deren Produktion kann nicht länger wie jede andere Ware behandelt werden. Deshalb fordere ich wie andere Europaabgeordnete die EU-Kommission auf, endlich so in den Agrarmarkt einzugreifen, wie es richtigerweise in der Gründungsgeschichte der europäischen Zusammenarbeit gewagt wurde. Weltweit müssen Staaten und Kommunen in die Lage versetzt werden, nachhaltig und souverän die Ernährung der Bevölkerung abzusichern.“

Scholz begründete seine Forderung mit den erschütternden Fakten: „Die Corona-Pandemie hat die weltweite Zahl der chronisch unterernährten Menschen noch einmal um 150 Millionen ansteigen lassen. Die Kriege auf der Welt, darunter ganz besonders der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, verschärfen die Situation weiter. Laut einer in dieser Woche von UNICEF vorgelegten Studie hat dieser Krieg und der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien zusätzlich in die Armut getrieben.“

Der Abgeordnete weiter: „Erklärungen der EU und auch der G20 zur Bekämpfung des Hungers gibt es viele. Viele begrüßenswerte Verpflichtungen wurden ausgesprochen. Doch eines fehlt vor allem: Geld. EU und G20 dürfen nicht nur hehre Worte finden und gleichzeitig weiter Milliardensummen für Rüstung und die Fortsetzung einer besitzstandswahrenden weltwirtschaftlichen Schwerpunktsetzung der wirtschaftlich stärksten Länder oder erst recht der großen transnationalen Unternehmen, allen voran die Öl- und Gaskonzerne, aus dem Fenster werfen.“

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